Ein bis zwei Tassen Kaffee pro Tag reduzieren Infarkt-Risiko bei älteren Bluthochdruck-Patienten
Ein bis zwei Tassen Kaffee pro Tag erhöhen die Dehnbarkeit der Hauptschlagader (Aorta) und reduzieren damit bei älteren Menschen mit Bluthochdruck das Herzinfarkt-Risiko. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der Universität Athen (Studienleiterin: Dr. Christina Chrysohoou) von insgesamt rund 670 Bewohnern der griechischen Insel Ikaria, die auf dem Europäischen Kardiologen Kongress (ESC; 28. August bis 1. September 2010) in Stockholm präsentiert wurde. Die Dehnbarkeit der Arterien gilt als Indikator für einen bevorstehenden Herzinfarkt: Je geringer die Dehnbarkeit, desto höher das Infarktrisiko.
Die Studienteilnehmer waren 65 bis 100 Jahre alt. Ikaria hat einen überdurchschnittlichen Anteil an über 90-Jährigen Einwohnern. Die Forscher erhoben sozio-demographische oder bio-klinische Merkmale, Ernährungsgewohnheiten, Lebensstil und physische Aktivitäten etc. der Probanden. In der Folge konzentrierte sich die Studie auf 235 Teilnehmer mit Bluthochdruck, bei denen die Auswirkung des täglichen Kaffekonsums auf die Dehnbarkeit der Aorta mittels Ultraschall untersucht wurde. Nachdem Einfluss-Faktoren wie Alter, Geschlecht, körperliche Aktivitäten, Body-Mass-Index oder Diabetes entsprechend berücksichtigt worden waren, zeigte sich nicht nur eine günstige Auswirkung moderaten Kaffeekonsums auf die Dehnbarkeit der Aorta gegenüber Probanden mit niedrigerem Kaffeekonsum. Es gab bei den moderaten Kaffeetrinkern auch Hinweise auf weniger Herz-Kreislauf-Krankheiten, eine geringere Häufigkeit von Diabetes und erhöhtem Cholesterin, einem niedrigeren BMI und eine bessere Nierenfunktion. Es gab allerdings keine Hinweise darauf, dass ein höherer Kaffeekonsum (3 bis 5 Tassen) die Aorten-Dehnbarkeit weiter verbessert.
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Dieses Ergebnis führen die griechischen Wissenschaftler auf den hohen Anteil an Polyphenolen und anderen Antioxidantien im Kaffee zurück, außerdem sei der griechische Kaffee besonders reich an bestimmten antioxidativen Inhaltsstoffen.
„Inwieweit sich diese an einer relativ kleinen und besonders ausgewählten Probandengruppe erlangten Ergebnisse auf andere Gegenden übertragen lassen, ist schwer zu sagen“, kommentiert Prof. Eckart Fleck (Deutsches Herzzentrum Berlin) die Ergebnisse. „Immerhin zeigt sich aber wieder, dass die günstige Konstellation der ebenfalls erhobenen anderen Risikofaktoren, die im Normbereich lagen, mit der besseren Dehnbarkeit der Gefäße Einfluss auf die Lebenserwartung zu haben scheinen.“